Hans-Ulrich Hoss (rechts) berichtete über die Situation im Kinderhaus „Frieda“. Bild: Merle Strudthoff |
Aids-Waisenhilfe
Nur Radieschen haben in Togo keine Zukunft
Kinderhaus Frieda entwickelt sich positiv
von Merle Strudthoff
Kinderhaus Frieda entwickelt sich positiv
von Merle Strudthoff
Hude
Die Kinder laufen jeden Tag zu Fuß zur Schule. Meist barfuß absolvieren
sie einen Marsch von 20 Minuten. In der Regenzeit sind die Lehmstraßen
so überflutet, dass das Wasser bis zu den Knien reicht. Zum Mittagessen
laufen sie wieder zurück, am Nachmittag geht es wieder zur Schule, denn
der Unterricht wird ganztägig gestaltet. Das Auto, ein Neun-Sitzer, wird
ausschließlich für Ausflüge genutzt. Darin finden alle 24 Kinder, drei
Mütter, ein Betreuer und der Fahrer Platz.
Für die Menschen aus den Industrieländern ist so eine Situation nicht vorstellbar.
Am Freitagabend berichtete das Ehepaar Hoss in der Pastorei von seinen Erlebnissen im westafrikanischen Lomé, wo die Geschwister Wolfram Hartrampf und Bernade Hartrampf-Yovogan 2003 den gedanklichen Grundstein für das „Kinderhaus Frieda“ in Togo legten und 2006 schließlich feierlich eröffneten. Seit vielen Jahren begleiten Treeske Baettig-Hoss und Hans-Ulrich Hoss das Projekt, ihre Tochter Alyssa absolvierte sogar ein Freiwilliges Soziales Jahr in dem Heim.
Zur Infoveranstaltung der AIDS-Waisenkinderhilfe „Kinderhaus Frieda“ empfing Pastor Michael Lupas die Besucher „als Freunde, Partner und Förderer“ und zitierte das afrikanische Sprichwort: „Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf“. „Das Kinderhaus Frieda ist zwar kein ganzes Dorf“, bemerkte Lupas, „aber ein großer Förderkreis, der die Kinder dort erzieht.“
Mithilfe einer PowerPoint-Präsentation veranschaulichte Hans-Ulrich Hoss seine Erfahrungen während des jüngsten Besuches in Togo. „Wir wurden sehr herzlich empfangen, das ist immer wieder toll“, schilderte der Arzt aus Delmenhorst. Außerdem zeigte Hoss Bilder von der renovierten Schule, die durch den Einfluss des „praktischen Entwicklungshelfers“ und Architekten Francis Kéré mit im Dach verarbeitetem Lehm einen kühleren Innenraum bekommen hat, als die üblichen afrikanischen Gebäude mit direkt darauf liegendem Blechdach.
Dem aufmerksamen Publikum berichtete Hoss von der neu angelegten Drainage im Innenhof des Kinderhauses: „In der Regenzeit steht das Wasser zwar auf den Straßen, das Gelände des Kinderhauses ist aber auch dann trocken.“ Über die Radieschen-Ernte im Garten erzählte Hoss grinsend: „Die Radieschen haben eine andere Schärfe als die gewohnte Nahrung.“ Ein weiterer Anbau der europäischen Wurzel werde vor Ort wohl keinen Anklang finden.
Besonders hervor hob Hans-Ulrich Hoss die Arbeit der jungen Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in dem Kinderhaus, in dem hauptsächlich Vollwaisen aus der Region leben, absolvieren. Insgesamt zog Hoss, der sich für den Verein für Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit engagiert, ein positives Fazit: „Wir hatten wieder eine tolle Zeit in Lomé, und den Kindern vor Ort geht es gut.“
Für die Menschen aus den Industrieländern ist so eine Situation nicht vorstellbar.
Am Freitagabend berichtete das Ehepaar Hoss in der Pastorei von seinen Erlebnissen im westafrikanischen Lomé, wo die Geschwister Wolfram Hartrampf und Bernade Hartrampf-Yovogan 2003 den gedanklichen Grundstein für das „Kinderhaus Frieda“ in Togo legten und 2006 schließlich feierlich eröffneten. Seit vielen Jahren begleiten Treeske Baettig-Hoss und Hans-Ulrich Hoss das Projekt, ihre Tochter Alyssa absolvierte sogar ein Freiwilliges Soziales Jahr in dem Heim.
Zur Infoveranstaltung der AIDS-Waisenkinderhilfe „Kinderhaus Frieda“ empfing Pastor Michael Lupas die Besucher „als Freunde, Partner und Förderer“ und zitierte das afrikanische Sprichwort: „Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf“. „Das Kinderhaus Frieda ist zwar kein ganzes Dorf“, bemerkte Lupas, „aber ein großer Förderkreis, der die Kinder dort erzieht.“
Mithilfe einer PowerPoint-Präsentation veranschaulichte Hans-Ulrich Hoss seine Erfahrungen während des jüngsten Besuches in Togo. „Wir wurden sehr herzlich empfangen, das ist immer wieder toll“, schilderte der Arzt aus Delmenhorst. Außerdem zeigte Hoss Bilder von der renovierten Schule, die durch den Einfluss des „praktischen Entwicklungshelfers“ und Architekten Francis Kéré mit im Dach verarbeitetem Lehm einen kühleren Innenraum bekommen hat, als die üblichen afrikanischen Gebäude mit direkt darauf liegendem Blechdach.
Dem aufmerksamen Publikum berichtete Hoss von der neu angelegten Drainage im Innenhof des Kinderhauses: „In der Regenzeit steht das Wasser zwar auf den Straßen, das Gelände des Kinderhauses ist aber auch dann trocken.“ Über die Radieschen-Ernte im Garten erzählte Hoss grinsend: „Die Radieschen haben eine andere Schärfe als die gewohnte Nahrung.“ Ein weiterer Anbau der europäischen Wurzel werde vor Ort wohl keinen Anklang finden.
Besonders hervor hob Hans-Ulrich Hoss die Arbeit der jungen Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in dem Kinderhaus, in dem hauptsächlich Vollwaisen aus der Region leben, absolvieren. Insgesamt zog Hoss, der sich für den Verein für Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit engagiert, ein positives Fazit: „Wir hatten wieder eine tolle Zeit in Lomé, und den Kindern vor Ort geht es gut.“